Interviews

So, ich habe mir überlegt, dass man ja mal ein paar Autoren interviewen könnte - es wäre interessant und etwas, was man nicht auf jedem Blog findet!
Für die Fragen seid ihr - meine Leser/Zuhörer - zuständig. Ich nenne euch den Autorennamen und ihr sagt mir die Fragen, die ich stellen soll. Natürlich nehme ich auch Autorenwünsche an.
Also ... wem möchtet ihr gerne mal ein paar Fragen stellen?


Henriette Wich

Vor einigen Monaten stellte ich euch Henriette Wich vor. Sie ist Kinder- und Jugendbuchautorin.
Hier das Interview mit euren Fragen:
 
 
© Michael Jaeger













Wie kann man ein Buch möglichst flüssig schreiben?

Bei mir gelingt es meistens, flüssig zu schreiben, wenn ich dran bleibe an einem Text, jeden Tag weiterschreibe und so immer tiefer in die Geschichte eintauche.

Wie bekommt man Szenenübergänge möglichst authentisch hin?
Ich persönlich mag Szenenübergänge, bei denen es ein verbindendes Element gibt: Das kann eine Farbe sein, ein Gefühl oder ein Gegenstand. Ein Beispiel dafür: Eine Szene endet mit einem roten Kleid. Die nächste Szene beginnt damit, dass am nächsten Tag bei einer Verfolgungsjagd jemand über eine rote Ampel rennt.

Was tut man, wenn der Wortschatz einen im Stich lässt?
Ich benutze in solchen Fällen gerne mein Synonymwörterbuch "Sag es treffender". Da schlägt man ein Wort nach und schaut, was es noch für Wörter gibt, die das Gleiche oder etwas Ähnliches bedeuten.

Wie schreibt man möglichst abwechslungsreich und behält trotzdem seinen eigenen Schreibstil bei?
Ich achte beim Schreiben auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen wörtlicher Rede, Beschreibungen, ruhigen Szenen und Action-Szenen. Ein eigener, persönlicher Schreibstil gelingt mir dann am besten, wenn ich ein Stückweit loslasse und in die Gefühle der Figuren eintauche.

Was schreiben Sie lieber: Kinder- oder Jugendbücher?
Beides! Ich liebe die Abwechslung.

Wann haben Sie mit dem Schreiben angefangen und wie kamen Sie auf den Gedanken, Bücher zu schreiben?
Ich habe schon als Kind Bücher geliebt, sehr viel gelesen und mit acht Jahren begonnen, erste kleine Geschichten zu schreiben. Während der Schulzeit ist mein Traum langsam gewachsen, später einmal Schriftstellerin zu werden. Als ich 18 Jahre alt war, las ich das Buch "Liebesgeschichten" von Marie Luise Kaschnitz. Beim Rückseitentext bekam ich sofort eine Gänsehaut. Da stand: "Hier könnte man wieder anfangen zu leben, was bei dem einen dies und bei dem anderen das bedeutet und bei mir Lieben und Schreiben ..." Als ich 30 war, habe ich mir meinen Traum vom Schreiben als Beruf erfüllt und mich selbstständig gemacht. Mein erstes Buch "Geheimsache Super-Burger" erschien im Jahr 2001.

Gibt es die Personen in Ihren Geschichten wirklich oder sind sie alle komplett erfunden?
Die Personen in meinen Geschichten sind frei erfunden, setzen sich aber meistens aus zwei, drei Personen zusammen, die ich kenne. Manchmal sind es auch Schauspieler, Maler oder Musiker, die ich mag, die mich zu einer Figur inspirieren.

Was tun Sie, wenn Sie nicht schreiben?
In meinen Schreibpausen lese ich viel, gehe ins Kino oder Theater, treffe mich mit Freunden und mache lange Spaziergänge, am liebsten in Parks mit schönen alten Bäumen.

Wann erscheint ein neues Buch von Ihnen und wieviel können Sie daraus schon verraten?
Gerade ist ein neuer Krimi mit den drei !!! von mir erschienen: "Die drei !!! - Mission Pferdeshow" (Band 37). Franzi übernimmt eine Statistenrolle bei einer Pferdeshow. Als der Medikamentenschrank der Artisten-Truppe aufgebrochen wird, nehmen Kim, Franzi und Marie die Ermittlungen auf.

Wie lange brauchen Sie ungefähr für ein Buch?
Das ist ganz unterschiedlich: Für einen Die drei !!!-Krimi brauche ich etwa zwei Monate, für meinen Jugendroman "Erste Liebe Kairo" habe ich zwei Jahre gebraucht.

Woher bekommen Sie Ihre Ideen, wer oder was inspiriert Sie?
Ideen finde ich, wenn ich entspannt im Café sitze, die Zeitung lese oder Radio höre. Auch beim Spazierengehen fällt mir oft etwas ein oder wenn ich mich angeregt mit Freunden unterhalte.

Wie viel von Ihnen selbst steckt in den Charakteren?
Es gibt immer wieder persönliche Anteile von mir in den Charakteren. Das kann die Vorliebe für Schokolade sein, ein Hobby, Glücksgefühle, als ich das erste Mal verliebt war, oder die Trauer um einen verstorbenen Menschen, der mir nahestand.
 
Ich danke Ihnen für das Beantworten der Fragen und hoffe, dass es Ihnen Spaß gemacht hat!
Und meinen Lesern danke ich natürlich für das Stellen der Fragen.


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